Montag, 17. September 2012

11. September 2012 in Santiago de Chile am Allende-Monument

„DIE STUNDE FÜR EINE NEUE VERFASSUNG IST GEKOMMEN“ übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Santiago de Chile, 11. September 2012, Tribuna Popular (TP). (auf Kommunisten-online am 15. September 2012) – Am Denkmal für den vor 39 Jahren vor dem Präsidentenpalast La Moneda beim faschistischen Militärputsch getöteten Dr. Salvador Allende Gossens legten fortschrittliche und Menschenrechtsorganisationen sowie Gewerkschaftsvertreter Chiles Kränze nieder. Mit an der Spitze der Teilnehmerdelegationen dieses Gedenkens standen führende Genossen der Kommunistischen Partei Chiles mit dem Parteivorsitzenden, Genossen Guillermo Teillier, und dem kommunistischen Parlamentsmitglied Lautaro Carmona. Genosse Teillier erklärte: „Präsident Allende kam durch das breite Tor der Moneda herein und erfreute sich der Umarmungen durch die Menschen aus dem Volk, welche ihm einen historischen Wahlsieg bereitet hatten und voller Hoffnung auf die Umsetzung der Idee vom Aufbau einer gerechteren Heimat mit mehr Gleichheit, mehr Solidarität und mehr Demokratie waren. Als Salvador Allende die Moneda im Beisein von Arbeiterministern und Regierungsmitgliedern aus dem Volke betrat, rief dies in der ganzen Welt Beachtung hervor. Hier wurde damals über die Form des Aufbaus einer besseren Gesellschaft diskutiert, hier wurden Einschätzungen dazu vorgenommen. Aber bereits bevor Salvador Allende den Präsidentenpalast betrat, wurde der aus den USA von den großen transnationalen Konzernen mit ihren Besitztümern an Bodenschätzen in Chile stammende Hass entfacht, welcher auch den Hass eines großen Teils der reaktionären Kräfte und der chilenischen Bourgeoisie hervorrief, was sofort eine große Destabilisierungkampagne gegen Allendes Regierung einleitete. Einer der ersten verbrecherischen Taten, die begangen wurden, noch bevor Salvador Allende die Regierung übernahm, war die Ermordung des verfassungstreuen Generals René Schneider. Einige karrieregierige Militärs in hohen Kommandostellen der Streitkräfte glaubten, daß der Staatsstreich der Weg zur Rettung ihrer Interessen war. Und Salvador Allende, der durch das breite Tor von La Moneda hereingekommen war, verließ den Präsidentenpalast und opferte dabei sein Leben für das Volk. Dies formulierte der Buchverlag Morandé 80. Einige dachten, daß von da an Allende dem Vergessen anheim fallen würde. Demgegenüber betrat er nach dem Verlassen jenes Tores den Eingang in die Geschichte. Salvador Allende ist der in seinen Gefühlen und in seiner Treue gegenüber dem Volk von Chile großartigste Präsident gewesen. Wenn wir heutzutage darüber nachdenken, was wir machen sollen, dann sagen wir: Die Ideen von Salvador Allende leben weiter in unseren Kämpfen und nicht nur in Chile, sondern in der ganzen Welt. Die Ideale von Salvador Allende sind die Ideale der Zukunft. Und heutzutage übernehmen nicht nur wir Chilenen und vor allem die chilenische Jugend diese Ideale, sondern auch die anderen Völker übernehmen sie, welche Siege errungen haben, wie Salvador Allende sie für sein Heimatland gewünscht hatte. Wenn wir heute darüber nachdenken, dann meinen wir, daß wir erneut fähig werden müssen, jene Chance für das Volk von Chile zu eröffnen. Konkret heißt dies, daß wir wieder die Möglichkeit zur Schaffung der Einheit haben müssen. Wir müssen Programme erarbeiten, damit das Volk Chiles wieder an die Politik glaubt und den Glauben daran wiedergewinnt, daß das Volk selbst sein eigenes Schicksal erzwingen kann. FÜR EINE VERFASSUNGSGEBENDE VERSAMMLUNG Die Diktatur ließ eine politische Verfassung durch eine betrügerische Volksabstimmung beschließen. Viele Chileninnen und Chilenen werden sich daran erinnern, daß sie abstimmen gehen mussten. Und während sie ihre Stimmzettel ausfüllten, waren die Gewehrläufe auf sie gerichtet. Auf diese Art und Weise wurde die derzeitige Verfassung beschlossen. Und wir sagen, daß die Stunde gekommen ist, daß letztendlich das Volk über eine Volksabstimmung oder eine demokratisch gebildete verfassungsgebende Versammlung eine neue demokratische Verfassung für Chile diskutiert und beschließt, damit wir endlich wieder alle miteinander darüber diskutieren und planen können, wie die Zukunft unserer Gesellschaft sein wird. Wir bekräftigen nachdrücklich im Angesicht von konservativen und noch aus der Diktatur stammenden Stimmen, die sich jedem demokratischen Wechsel und jeder Veränderung des Staatsapparats entgegenstellen, daß ein neuer Abschnitt in unserer Geschichte begonnen hat. Und dieser neue Abschnitt in unserer Geschichte besteht darin, daß das Volk Chiles mit seiner Stärke, mit seiner Organisiertheit und mit seiner vollen Souveränität einen Bruch herbeiführt, um sich eine neue Verfassung auf dem Fundament von neuen demokratischen Normen für seine Volksvertretung zu geben und außerdem ein neues Chile aufbaut. Dafür kämpfen wir, dafür werden wir kämpfen, und dafür gedenken wir am heutigen Tag Salvador Allendes und entwickeln seine Ideen weiter, bis wir siegen werden“, so die Worte von Guillermo Teillier am Ende seiner Ansprache. Quelle:

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