Freitag, 14. September 2012

Atenco überall? Düstere Perspektiven für die Menschenrechte in Mexiko

Die unten stehende Veranstaltung hat bereits stattgefunden, kann aber unter http://npla.de/onda/feed/serie=25 nachgehoert werden. Am 1. Dezember wird mit Enrique Peña Nieto der Verantwortliche für die gewaltsamen Repressionen von Atenco die Präsidentschaft Mexikos übernehmen. In dem Dorf wurden 2006 bei einem Polizeieinsatz zwei Menschen ermordet und zahlreiche Frauen von Sicherheitskräften vergewaltigt. Schon unter der Regierung seines Vorgängers Felipe Calderón werden die Menschenrechte mit Füßen getreten: im Namen des „Krieges gegen die Drogen starben mindestens 60.000 Menschen, zwischen 3000 und 10.000 Personen verschwanden spurlos. Menschenrechtsverteidiger_innen werden bedroht, gefoltert, ermordet, ohne dass die Täter_innen zur Rechenschaft gezogen werden. Während auf der einen Seite die Straflosigkeit eines der größten Probleme der mexikanischen Justiz bleibt, sitzen auf der anderen Seite immer wieder Unschuldige über Jahre ohne ein ordentliches Verfahren im Gefängnis. Ein gutes Beispiel dafür sind die Brüder Cerezo: Héctor, Alejandro und Antonio Cerezo wurden im Jahr 2001 unter dem Vorwurf, sich an einem Sprengstoffanschlag in Mexiko-Stadt beteiligt zu haben, verhaftet und zu hohen Haftstrafen im Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Dort waren sie Schikanen und Folter ausgeliefert. Allerdings entbehrte die Anklage jeder Grundlage, weshalb das Berufungsverfahren erfolgreich war und Alejandro im Jahr 2005 freigelassen wurde. Seine Brüder saßen noch weitere vier Jahre im Gefängnis.
 zu hören als LiveStream: http://giss.tv:8000/ondaviva.ogg
 http://giss.tv:8000/ondaviva.mp3
 oder später als Podcast unter: http://npla.de/onda/feed/serie=25

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