Freitag, 14. September 2012

"Palästina-Reise durch ein besetztes Land"

Schwäbisch Hall (Korrespondenz), 14.09.12: Über 60 Menschen verfolgten kürzlich den so angekündigten Bericht über eine Reise im Frühjahr 2012 in die West Bank, wie die vom israelischen Staat besetzten Siedlungsgebiete am westlichen Ufer des Jordans genannt werden. Eingeladen hat ein Bündnis von "Solidarität International", MLPD, DKP, "Die Linke", Club Alpha und 3.Welt-Laden. Die Begeisterung von der Offenheit und Herzlichkeit der Menschen in Palästina in der kleinen Reisegruppe war lebendig zu spüren. Die völkerrechtswidrige Besatzung dieser Gebiete mit ihren schlimmen Folgen für das Alltagsleben der Menschen wurde greifbar. Die Erscheinungen einer brutalen Unterdrückung fordern Herzlichkeit und Solidarität offensichtlich heraus. Dort wo nachhaltig Widerstand gegen immer neue Landraubprojekte geleistet wird, gibt es auch Erfolge, hörten wir. So wurde die Reisegruppe Zeuge einer Freitagsdemonstration gegen ein Siedlungsvorhaben, wo sich die Menschen trotz Tränengas-Beschuss bis an die Zäune wagten. Sie machen dies regelmäßig ähnlich der deutschen Montagsdemo-Bewegung seit über drei Jahren und haben Teilgebiete sogar zurückbekommen. Im Flüchtlingslager in Jenin hat die Al-Jaleel Society (AJS) ein Zentrum mit einer Prothesen-Werkstatt und Behandlungsräumen. "Solidarität International e.V." unterhält seit 2003 enge, persönliche Kontakte zur AJS. Dort hin wird auch der Erlös des Abends fließen, bei dem allein über 200 Euro gespendet wurden. Die meisten Menschen in Palästina und Israel wünschen sich ein friedliches Zusammenleben, berichteten übereinstimmend alle Reiseteilnehmer, was in der Diskussion zunächst eher skeptisch gesehen wurde. Ein jüdischer US-Amerikaner, der länger in Israel lebte, sprach anschaulich von den Problemen, die er selbst hatte, um sich von der rassistische Ideologie des Zionismus zu befreien. Aber es gelang und heute ist er in "Solidarität International e.V." aktiv für die Befreiung des palästinensischen Volks. Er machte Mut, dass die gerechte Sache auch in der israelischen Bevölkerung perspektivisch mehr Zuspruch finden wird.

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