Mittwoch, 5. September 2012

UFO-Vorsitzender: "Stimmung nach dem ersten erfolgreichen Streik sehr gut"

Frankfurt/Main (Korrespondenz), 04.09.12: In einem Gespräch mit "rf-news" erklärte Nicoley Baublies, Vorsitzender der UFO (Unabhängige Flugbegleiter Organisation), dass es sehr auffällig sei, wenn der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Hundt, nun eine Einschränkung des Streikrechts für Spartengewerkschaften fordert. Seit über 20 Jahren vertrete die UFO, "sehr nah an den Kollegen", die Interessen des Kabinenpersonals - und jetzt, wo es zum Streik kommt, solle das "nicht mehr zulässig" sein. Ähnliche Erfahrungen machten auch die Kollegen der Turkish Airlines, deren Gewerkschaft sich aktuell zum Streik der UFO gemeldet hat und zu denen engerer Kontakt hergestellt werden soll. Diese internationale Verbindung zu festigen, hält die UFO für wichtig. Es sei "der erste Erzwingungsstreik", den die UFO führt, und dann wird sofort ins Spiel gebracht, das Streikrecht weiter auszuhöhlen. "Selbst Bankangestellte haben in diesem Zeitraum öfter gestreikt als die UFO." Etwa 75 Prozent der Flugbegleiter sind Frauen. Eine hoher Anteil der Stewardessen arbeite in Teilzeit, meist zwischen 50 bis 75 Prozent der Arbeitszeit. Viele Mütter sind darunter, die auf eine Lohnerhöhung dringend angewiesen sind und sich jetzt engagieren. Über die Forderungen werde in Medien und Presseagenturen verzerrt berichtet. Das Angebot der Lufthansa an die UFO ist unannehmbar, weil es "einen Gehaltsverzicht von 20 bis 30 Prozent bedeutet". Obwohl den Medien das Lufthansa-Original-Angebot übermittelt wurde und "jeder den geforderten Lohnverzicht leicht nachrechnen kann", lese man darüber nichts Konkretes in der Presse. Die Stimmung nach dem ersten erfolgreichen Streik ist laut Nicoley Baublies sehr gut unter den Flugbegleitern und auch ein gewisser Stolz auf die bestandene Nagelprobe sei unübersehbar.

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