Dienstag, 4. März 2014

Millionen Narren auf den Straßen - bürgerliche Politik und Kriegstreiber kriegen ihr Fett weg

03.03.14 - Millionen Menschen verfolgten heute die Rosenmontagsumzüge. 150 Tonnen Süßigkeiten wurden allein in Köln auf der 6,5 Kilometer langen Strecke in die Menge geworfen. Angela Merkel bekam hier als intergalaktische Kanzlerin für die Ewigkeit ebenso ihr Fett weg wie der 1. FC Köln. In Düsseldorf sind die Karnevalswagen traditionell bis kurz vor Beginn des Zuges nur einem kleinen Personenkreis bekannt. Umso gespannter waren die Menschen auf die neuesten Werke des Wagenbauers Jacques Tilly. Er nahm diesmal besonders Russlands Staatschef Wladimir Putin aufs Korn. Der war übrigens fast über Objekt des Spotts. Sowohl als Kriegstreiber auf der Krim, der Muskeln zeigt und mit Bomben spielt, als auch als schwulenfeindlicher Zar wurde er dargestellt. Aber auch in Bochum, Mühlheim, Wattenscheid, Duisburg, Essen, Münster, Dortmund, Recklinghausen, Mainz und in Dutzenden weiteren Städten sind die Närrinnen und Narren unterwegs. Mit dabei natürlich der Limburger Protz-Bischof Tebartz-van Elst, der gleich Dagobert Duck im Geld badete, das GroKo-Krokodil, das sich an einem riesigen Edathy-Kopf verschluckte. Nicht zu vergessen der Präsident des Fußballklubs Bayern München, Uli Hoeneß, der mit seiner Selbstanzeige einen Fußball-Volltreffer ins Gesicht bekam. Auch der US-Geheimdienst NSA und Uncle Sam waren vor den Narren nicht sicher. In Essen hatten die "Knüppelhusaren" zum ersten Mal einen Wagen dabei. Damit nahmen sie die Kommunalpolitik der Stadt und deren Niederlage beim Bürgerentscheid gegen die neue Messe auf die Schippe. "Jeck, jeck, jeck – RAG-Giftsuppe muss weg!" - mit diesem Ruf erweckte "AUF Gelsenkirchen" beim diesjährigen Rosenmontagszug in Gelsenkirchen viel Aufmerksamkeit. Garniert wurde der Auftritt von verkleideten "Kellnern", die dem Publikum "Giftsuppe" darboten. Vorneweg lief der von der RAG gemaßregelte Bergmann Christian Link. "RAG-Typen" versuchten vergeblich, ihm einen Maulkorb zu verpassen bzw. ihn in Fesseln zu legen. Jedesmal wurde er wieder von anderen Bergleuten "befreit". Für diesen Auftritt gab es viel Beifall und Gejohle, immer wieder wurden Daumen in die Höhe gestreckt. (ausführlicher Bericht und Bilderstrecke auf der Homepage von AUF GE) In Düsseldorf hat nicht jeder Humor, wie eine Korrespondent zu berichten weiß: "Bei schönstem Wetter eroberten auch dieses Jahr wieder tausende Karnevalisten und fröhliche Menschen die Königsallee, die Shopping Meile der Hautevolee. Fernab von den großen und teuren Karnevalsvereinen lassen kleine aktive Gruppen und Verkleidungskünstler ihrer blühenden Fantasie freien Lauf und ziehen die 'Kö' rauf und runter, sich munter und fröhlich mit Helau begrüßend. Mittendrin schon seit Jahren die Gruppe der Montagsdemo und der MLPD, immer mit politisch beißender Kritik, anknüpfend an dem offiziellen Motto. Diesmal lautete es 'Düsseldorf mäkt sich fein' – geradezu eine Steilvorlage für die Kritik vieler Bürger an überteuerten und luxuriösen Bauvorhaben im Zentrum, während in den Stadtteilen nötige Projekte liegen bleiben und vor allem die Lage am Wohnungsmarkt immer präkerer wird. Die Aufmerksamkeit und Zustimmung war auch diesmal wieder groß. Letztes Jahr interviewte und zeigte uns das lokale Fernsehen. Diesmal aber haben wir wohl dem CDU-Oberbürgermeister und seiner Stellvertreterin von der FDP auf das Hühnerauge getreten. Au, das tut weh! Die Polizei umstellte unser Wägelchen und ermittelte die Personalie unseres Wagenführers (übrigens Bischof Tebartz-van Elst persönlich) und hinterließ seine Telefonnummer. Zu unserem eigenen Schutz, vorbeugend sozusagen, so die Begründung, denn es könnte ja sein, das sich jemand auf den Zeh getreten fühlt und Randale macht … Das Volk soll sich (unpolitisch) vergnügen und nicht zusammen mit der MLPD über unhaltbare Zustände spotten!" Artikelaktionen

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