Mittwoch, 16. Juli 2014

Brasilien: Festnahmen, Demonstration und Auseinandersetzungen

Am Vorabend des WM-Finales am 13. Juli wurden 19 AktivistInnen von der brasilianischen Polizei verhaftet, denen „Vandalismus“ im Rahmen der Proteste gegen die WM in Rio de Janeiro vorgeworfen wird. 9 weitere Personen, die von der Polizei sind auf der Flucht und werden aktuell gesucht. Allen Angeklagten wird vorgeworfen eine „kriminelle und bewaffnete Gruppe“ gebildet zu haben, „um Gewalttaten zu begehen“. Polizeiaktionen fanden in Rio, Buzios und Porto Alegre statt. Die Ermittlungen begannen angeblich im September 2013 und es kam zu umfangreichen Überwachungsmaßnahmen. Die Haftbefehle gegen die AktivistInnen wurden am 11. Juli veröffentlicht. Zwei der Gefangene sind Mütter mit Kinder. Die Aktivistin Elisa Pinto de Quadros, die als "sininho" bekannt ist, ist ebenfalls Teil der Ermittlungen. Sie wurde bereits am 11. Juni verhaftet und am 12. Juli sofort mit den anderen achtzehn AktivistInnen ins Gefängnis Bangu, westlich von Rio überführt. Ein Netzwerk von AktivistInnen in den Zwölf Austragungsstädten der WM hat als Reaktion darauf die Kriminalisierung und Repression gegen soziale Bewegungen kritisiert. Die Menschenrechtskommission der Anwaltskammer prangert auf seiner Seite die „völlig willkürlichen Festnahmen auf der Grundlage von tückischen und lächerlichen Argumenten“ an. Drei Stunden vor dem WM-Finale fand eine Solidaritätsdemonstration in Tijuca, in der Nähe des Stadions, statt. Die DemonstrantInnen wurden mehrmals mit Tränengas angegriffen.

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