Montag, 11. August 2014

Bundeswehr provoziert in Berlin-Köpenick

Pro­tes­te gegen den Auf­marsch des Wach­ba­tail­lons in Ber­lin-​Kö­pe­nick an­ge­kün­digt 15 Uhr I 12. Au­gust 2014 I Rat­haus Kö­pe­nick Bun­des­wehr­auf­tritt stö­ren!Am 12. Au­gust wird das Ber­li­ner Wach­ba­tail­lon der Bun­des­wehr an­läss­lich der tra­di­tio­nel­len „Kö­pe­ni­cki­ade“ vor dem Rat­haus Kö­pe­nick, Sitz des Be­zirks­am­tes Trep­tow-​Kö­pe­nick, auf­mar­schie­ren, um In­ter­es­sier­te zu wer­ben. Das An­ti­fa­schis­ti­sche Bünd­nis Süd­ost [ABSO] und die Ber­li­ner Ver­ei­ni­gung der Ver­folg­ten des Na­zi­re­gimes – Bund der An­ti­fa­schis­tin­nen und An­ti­fa­schis­ten (VVN-​BdA) fin­den das ge­schmack­los und ruft zu Ge­gen­pro­tes­ten auf. Wie einer Pres­se­mit­tei­lung des Be­zirks­am­tes zu ent­neh­men ist, sol­len statt Lai­en­spie­lern, wie sonst üb­lich, dies­mal „echte Gar­de­sol­da­ten des Ber­li­ner Wach­ba­tail­lons“ den Raub der Stadt­kas­se durch den Schus­ter Wil­helm Voigt nach­spie­len und dabei sym­bo­lisch das Kö­pe­ni­cker Rat­haus be­set­zen. Man wolle „zu Ehren des Be­zirks­bür­ger­meis­ters Oli­ver Igel […] auf­mar­schie­ren.“1 Be­kannt wurde Voigt als „Haupt­mann von Kö­pe­nick“ durch seine spek­ta­ku­lä­re Be­set­zung des Rat­hau­ses der da­mals selb­stän­di­gen Stadt Cö­pe­nick am 16. Ok­to­ber 1906, in das er als Haupt­mann ver­klei­det mit einem Trupp gut­gläu­bi­ger Sol­da­ten ein­drang, den Bür­ger­meis­ter ver­haf­te­te und die Stadt­kas­se ent­wen­de­te. Die Bun­des­wehr möch­te die Ver­an­stal­tung für Wer­be­zwe­cke nut­zen und ver­sucht durch der­lei Auf­trit­te zu­künf­ti­ge Re­krut*innen zu ge­win­nen. Daher wird auch ein In­for­ma­ti­ons­stand des „Kar­rie­r­e­cen­ter Ber­lin“ der Bun­des­wehr an­ge­kün­digt. Immer wie­der gerät die deut­sche Armee in die Kri­tik und sieht sich mit­un­ter mas­si­ven Pro­tes­ten aus­ge­setzt, wenn sie in der Öf­fent­lich­keit, in Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten, in Ar­beits­äm­tern oder bei Mes­sen und Ver­an­stal­tun­gen auf­tritt. Zu Recht, denn der Job in der Bun­des­wehr ist töd­lich. Sol­dat*innen müs­sen be­reit sein, auf Be­fehl zu töten. Oder sie wer­den selbst ge­tö­tet. Die Bun­des­wehr ist über­all auf der Welt in mi­li­tä­ri­sche Ein­sät­ze in­vol­viert und braucht Nach­wuchs­kräf­te. Daher kon­zen­triert sie sich dar­auf, junge Men­schen mit der an­geb­li­chen At­trak­ti­vi­tät der Bun­des­wehr zu kö­dern. Das An­ti­fa­schis­ti­sche Bünd­nis Süd­ost [ABSO] und die Ber­li­ner VVN-​BdA wer­den dem mi­li­ta­ris­ti­schen Spek­ta­kel nicht ta­ten­los zu­se­hen und for­dert An­ti­fa­schist*innen und An­ti­mi­li­ta­rist*innen zu viel­fäl­ti­gen Pro­tes­ten vor Ort am 12. Au­gust ab 15 Uhr auf.

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