Samstag, 9. August 2014

Westliche Unterstützung für Peschmerga mit Hintergedanken

08.08.14 - CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann hat öffentlich gefordert, die kurdischen Peschmerga der "Demokratischen Partei Kurdistans" von Masud Barzani im Nord-Irak mit Waffen auszurüsten. Unter dem Eindruck der vorrückenden IS-Faschisten und von mindestens 500 hingerichteten Männern, 200.000 Flüchtlingen und bis zu 30.000 Familien ohne Essen und Wasser in den Sindschar-Bergen, erklärte Wellmann gegenüber der "Welt": "Wir müssen die Kurden mit allem, was möglich ist, unterstützen. Dazu gehört, humanitäre Hilfe zu leisten, aber auch, die Armee militärisch auszustatten." Weiterhin erklärte der CDU-Mann, dass die Kurden (um Barzani) "eine gemäßigte Ordnungsmacht seien, die sich westlich orientiere". Auch US-Präsident Obama entdeckt plötzlich seine Sympathie für Barzani wieder und kündigte US-Luftschläge gegen die IS-Truppen an. Was Wellmann und auch Obama nicht erwähnen, ist, dass die Peschmerga-Einheiten, die sie unterstützen möchten, sich vor den Kämpfern der IS zurückgezogen haben. Aktuell kämpfen vor allem die revolutionären Volksverteidigungseinheiten (YPG) der syrischen "Partei der Demokratischen Union" (PYD) gegen die IS-Faschisten. Diese haben von Wellmann oder Obama aber vermutlich wegen ihrem Kampf um Freiheit, Demokratie und Unabhängigkeit vom Imperialismus in Rojava/Syrien keine Unterstützung zu erwarten. Ihr wachsender Einfluss könnte auch das Ende der "westlichen Orientierung" der irakischen Kurdengebiete bedeuten.

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