Donnerstag, 20. Oktober 2016

Haiti: Weltfrauen rufen zur Solidarität und zu Spenden auf

19.10.16 - Die Bilanz des Hurrikans „Matthew“ in Haiti ist erschütternd. Über eine Million der 11 Millionen Einwohner sind von Wasser und Nahrung abgeschnitten. Tote können nicht geborgen werden. Die internationale Soforthilfe verläuft äußerst schleppend. Als aufgebrachte Menschen Lebensmittellager stürmen wollten, setzten UNO-Blauhelme und haitianische Polizisten Knüppel und Tränengas ein.¹ Die verheerenden Folgen der Naturkatastrophe sind vor allem auf die schlechte Qualität der Gebäude, die Politik Haitis und der UN zurückzuführen.
Vania Pierre-Bonnet von der Frauenvereinigung REFLAG² (Frauenvereinigung für ein besseres Leben in Grandans/einer Region Haitis) bittet die Weltfrauen um Hilfe: „Mit gebrochenen Herzen, zerstörtem Mut, Hoffnungslosigkeit angesichts einer verzweifelten Zukunft muss ich euch schreiben. ... Obstgärten, Wald, Gärten, Plantagen, Häuser – vor allem die mit Blechdächern – sind zerstört und weggeschwemmt. Alle REFLAG-Frauen sind in der einen oder anderen Weise Opfer. … Und jetzt richtet die verhasste Cholera erneut Chaos an. Die Menschen verrichten ihre Bedürfnisse auf dem Boden und am Fluss. Dasselbe Wasser verwendet die betroffene Bevölkerung zum Trinken, Waschen und Kochen. Ich finde keine Worte.“
Die Weltfrauen antworten auf den Hilferuf auf der Homepage der Weltfrauenkonferenz: „Wir Weltfrauen in Europa sind den Weltfrauen in Haiti eng verbunden … Die Resolution von Kathmandu verpflichtet uns: Kämpfen wir gegen die drohende globale Umweltkatastrophe – unterstützen wir als Weltfrauen einander solidarisch, gerade in großer Not! … Wir rufen ihnen zu: fasst Mut! Tragen wir bei zur Heilung der gebrochenen Herzen mit dem Vertrauen, nicht alleine gelassen zu sein! Machen wir die Situation intensiv bekannt und sammeln zwei Wochen lang konzentriert Spenden mit dem Ziel von 10.000 Euro.“³
Auf der Nationalen Frauenversammlung am Samstag, 5. November, im Rahmen des „Frauenpolitischen Ensembles zur Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen“, das vom 5. bis 9. November in Gelsenkirchen stattfinden wird, auch beraten, „wie wir die Kathmandu-Resolution in Deutschland Wirklichkeit werden lassen“. Die Resolution wurde auf der 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen beschlossen, die 2016 in Kathmandu (Nepal) stattfand. Das "Frauenpolitische Ensemble" besteht aus der Nationalen Frauenversammlung, der Europakonferenz der Weltfrauen und dem Weltkoordinatorinnen-Treffen. Auch die Solidarität mit Haiti wird von dort aus um die Welt gehen.
Auf den drei Versammlungen werden die verschiedensten Bereiche und Vertreterinnen der kämpferischen Frauenbewegung vertreten sein. Ihr Ziel ist es, auf den unterschiedlichen Ebenen die Organisiertheit der kämpferischen Frauenbewegung zu stärken - entsprechend der Aufforderung der Kathmandu-Resolution: „Koordinieren wir unsere Kämpfe! In jedem Kampf müssen sich die Frauen sicher sein, dass sie unterstützt werden und dass ihre Kämpfe weltweit bekannt gemacht werden.“ Der kämpferische Frauenrat bittet alle Interessentinnen, sich für das Ensemble rechtzeitig anzumelden.

Weitere Informationen unter www.frauenpolitischerratschlag.de
Schickt Solidaritäts- und ermutigende Worte (auf Französisch) an REFALA an Gaby Fries, gaby.fries@neuf.fr
Spendenkonto: Verein zur Förderung des Austauschs in der Frauenbewegung e.V.
IBAN: DE 684 246 143 556 087 184 01
BIC: GENODEM1KIH Stichwort: Haiti
Kreditinstitut: Volksbank Kirchhellen eG
¹ Spiegel online, 16.10.16
² Vania ist Weltfrau, bekam aber für die 2. Weltfrauenkonferenz kein Visum
³ Der Aufruf kann auf der Homepage der Weltfrauenkonferenz heruntergeladen werden

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