Dienstag, 17. Januar 2017

Ludwigsburg: 6:0 für die Arbeitereinheit!

                    
Ludwigsburg (Korrespondenz), 17.01.17: Am Mittwoch, dem 11. Januar 2017, verhandelte das Arbeitsgericht in Ludwigsburg die ersten Kündigungsschutzklagen gegen den Automobilzulieferbetrieb Mann+Hummel. In allen sechs Fällen gab das Gericht den Klagen statt und verurteile Mann und Hummel zur Weiterbeschäftigung der Kollegen.
Das löste großen Beifall bei den bis zur Urteilsverkündung um 17 Uhr ausharrenden Unterstützern aus. Der Kampf und die Einheit der Kollegen hat einem großen weltweit agierenden Konzern eine empfindliche Niederlage beigebracht. Die MLPD war die einzige Partei, die die Kollegen von Anfang an in ihrem berechtigten Kampf um jeden Arbeitsplatz ohne Wenn und Aber unterstützte und ihr Wissen zur Verfügung gestelllt hat.
Von morgens um 9 Uhr an verfolgten bis zu 35 Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Unterstützer eine interessante Lehrstunde in Sachen bürgerliche Demokratie. Die Vernichtung von 275 Arbeitsplätzen ist eine unternehmerische Entscheidung und hat Vorrang vor den Interessen der Arbeiter und ihren Familien. Das Gericht prüft nur, ob bestimmte Regeln eingehalten werden. Mann+Hummel konnte aber nicht glaubhaft belegen, dass zu den Kündigungsterminen die entsprechenden Arbeitsplätze wegfallen.
Mann+Hummel in Person von Rechtsanwältin Kraut (Südwestmetall) und Frau Faaß (Personalabteilung) versuchten immer wieder vergebens, die Kollegen zur Annahme der Abfindung und den Übergang in eine Transfergesellschaft zu erpressen: "Wir werden 275 Arbeitsplätze abbauen und mit ihrer Punktzahl haben sie keine Chance!" – Als ob alles käuflich wäre, sogar die Würde des Menschen!
Die Urteile waren deshalb auch eine schallende Ohrfeige für die Klassenzusammenarbeitspolitik des Ortsvorstandes der IG Metall Ludwigsburg und an die Mehrheit des Betriebsrates, der fast keiner Kündigung widersprochen hatte, weil es dafür angeblich "keine gesetzliche Grundlage gäbe".

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