Donnerstag, 2. März 2017
Plötzlich ist alles gut. Nach Warnstreiks schnelle Einigung im öffentlichen Dienst der Ländern
"Zwei Verhandlungsrunden bewegte sich nichts bei Peter-Jürgen
Schneider, dem Vertreter der Länder. Gemeinsam mit der Riege seiner
Ministerpräsidenten hörten wir seit November die uns seit Jahren
bekannte Leier „zu teuer und nicht bezahlbar“. Doch bei der dritten
Verhandlungsrunde in Potsdam war plötzlich alles ganz anders.
Gewerkschaften und Ländervertretungen einigten sich auf einen neuen
Tarifvertrag der Länder (TV-L). Am Freitagabend (17. Februar) waren
alle zufrieden. Obwohl ein Tag vorher noch nicht mal ein Angebot
vorgelegen haben soll. (...) Obwohl die Dienstleistungsgewerkschaft
(ver.di) in zahlreichen Aktionen für die Jugend und auch in
Tarifrunden deutliche Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen forderte,
bekommen diese lediglich jeweils 35 Euro in zwei Schritten. Die
Übernahme eines Lernmittelzuschusses von jährlich 50 Euro wurde gleich
wieder eingestampft. Beim Urlaub gibt es künftig 29 Tage für Azubis.
Keine Einigung gab es auch darüber, wie die schulischen
Ausbildungsgänge in den Geltungsbereich der Tarifverträge der Azubis
einbezogen werden. Auch und gerade für die Beschäftigten im Sozial-
und Erziehungsdienst und im Pflegebereich der Länder gibt es kein
besseres Ergebnis. (...) Das jetzige Ergebnis von zwei Prozent brutto
deckt nicht einmal den Inflationsausgleich. (...) Schon zu Beginn der
Tarifauseinandersetzung im Januar gab es erste Anzeichen für einen
nicht allzu langen Arbeitskampf. Insider, sowohl aus dem dbb als auch
bei ver.di begründeten dies mit dem Wahljahr 2017. Eine
Rücksichtnahme, die von Teilen der organisierten Beschäftigten im
öffentlichen Dienst kritisch gesehen wird. Bestätigt wird dies in
zahlreichen Internetforen." Kommentar von Herbert Schedlbauer aus der
uz, Zeitung der DKP unsere zeit, vom 24. Februar 2017 (pdf) - wir
danken dem Autor
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2017/02/schedlbauer_tvl2017.pdf
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