Montag, 13. November 2017

MAKING History #6 - Newsletter des Historischen Zentrums der RLS


MAKING History #6Newsletter des Historischen Zentrums der RLS
MAKING History ist der elektronische Newsletter des Historischen Zentrums der Rosa-Luxemburg-Stiftung. In ihm finden sich Hinweise auf ausgewählte Veranstaltungen und Publikationen aus der historischen Bildungsarbeit. Wir weisen darin ebenso auf Publikationen oder besondere Veranstaltungen in unserem Umfeld hin. Nicht zuletzt versorgen wir Sie mit Tipps für Video- und Audio-Dokumentationen.

Veranstaltungen
November/Dezember, bundesweit
Revolution100 wird fortgesetzt 

Auch in den kommenden Wochen lädt die Rosa-Luxemburg-Stiftung bei Lesungen, Diskussionsveranstaltungen, Filmvor- und Theateraufführungen dazu ein, sich mit Geschichte und Gegenwart von 100 Jahren Russischer Revolution auseinanderzusetzen. Ein beständig aktualisierter Überblick der Veranstaltungsangebote findet sich hier. Auf der Plattform Revo100 des Multimediaportals marx200 sind unterdessen mehr als 30 Texte von über 20 Autorinnen und Autoren zu den Debatten über Charakter, die Aktualität, Reichweite und Akteure der Revolution hochgeladen. Auch diese Sammlung wird ausgebaut.

 

14. November 2017, 18 Uhr, Lesung/Diskussion, Berlin
Verfassungswidrig! Das KPD-Verbot im Kalten Bürgerkrieg 

War das 1956 erfolgte Verbot der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) verfassungswidrig? Die eindeutige Antwort im neuem Buch von Josef Foschepoth lautet: Ja! Weil das Verfahren zur Feststellung der Verfassungswidrigkeit der KPD selbst verfassungswidrig war! Die Exekutive und Judikative hatten sich inhaltlich und strategisch von Anfang an abgesprochen und damit die Gewaltenteilung aufgehoben. Es gab nur noch einen Staat, der unter dem Druck der Bundesregierung darauf bestanden hatte, dass die KPD verboten werde. Buchvorstellung mit Prof. Josef Foschepoth (Freiburg) und Jan Korte (Vorstandsmitglied der RLS und Mitglied des Bundestages). Mehr lesen

19. November 2017, 16 Uhr, Szenische Lesung, Dessau
Das Bauhaus und der Kultukampf von rechts
Das Bauhaus Dessau musste auf Beschluss des Gemeinderates zum 1. Oktober 1932 schließen. Dem vorausgegangen war eine Kampagne gegen «Baubolschewismus». Das Ensemble Theatrum spielt bei seiner szenischen Lesung mit Originalzitaten die Besonderheiten des Lebens, Lernens, Lehrens und Schaffens am Bauhaus und rekonstruiert zugleich die Debatten um die Vertreibung des Bauhauses. Viele Aussagen der damals Beteiligten erweisen sich dabei als erstaunlich aktuell.

25. Novermber, 11 Uhr, Symposium, Berlin
Formen des Widerstands/Bedeutung antifaschistischer Biographien

Roman Rubinstein sagte in einem Interview von 1997, dass ein Leben erst dann gelebt wurde, wenn sich darin für etwas eingesetzt worden ist. Das Wichtigste sei, dass man am Ende in einen Spiegel gucken und sich erkennen könne. Der Widerstand gegen bestehende Verhältnisse hat unterschiedliche Formen und Anlässe. Der 100. Geburtstag des Widerstandskämpfers Roman Rubinstein ist für uns Anlass über Formen des Widerstandes zu sprechen und antifaschistische Biographien auf ihre Bedeutung für politisches Handeln heute hin zu befragen. Dazu veranstalten das Deutsche Mauthausen Komitee Ost und die Rosa Luxemburg Stiftung ein geimeinsames Symposium.

1.-2. Dezember, Tagung, Potsdam
30 Jahre Antifa in Ostdeutschland

Anknüpfend an das Buch 30 Jahre Antifa in Ostdeutschland Perspektiven auf eine eigenständige Bewegung (hier die Rezension von Bernd Hüttner) vertieft nun eine Tagung das Thema unabhängiger antifaschistischer Arbeit in der DDR bzw. im neuen Osten der alten Bundesrepublik. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt das Vorhaben. Zum Programm der Tagung und zur  Anmeldung.

Publikationen  
Beziehungsweise Revolution - 1917, 1968 und kommende
Bini Adamczak betrachtet die Ereignisse von 1917 durch das Prisma von «1968». Sie bringt beide Revolutionen in ein Verhältnis wechselseitiger Kritik. Im Fokus ihrer Darstellung stehen revolutionäres «Begehren» und die Geschlechterverhältnisse im Allgemeinen. Adamczak ist Mitglied des Gesprächskreises Geschichte und war Promotionsstipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Ein Essay zum Thema erschien in der taz. Sie wird ihr Buch unter anderem am 7. Dezember in Kiel vorstellen. 
Pankower Vorträge zur Russischen RevolutionIn der Reihe «Pankower Vorträge» der Hellen Panke/die RLS in Berlin sind zwei neue Hefte zum Echo auf die russischen Revolutionen erschienen. Heft 212 behandelt: Russland von innen und von außen (1917–1922), mit Beiträgen von Stefan Bollinger, Karl-Heinz Gräfe und Mario Keßler. Heft 213 thematisiert das Echo: Von Deutschland bis Lateinamerika und enthält Artikel von Marcel Bois, Stefan Bollinger, Hans Hautmann, Stefan Rinke, Reiner Tosstorff und Marga Voigt. Beide Hefte können hier bestellt werden. Dort auch ein Überblick über alle Publikationen der Hellen Panke.
Lehren von 1917 und 1989 nicht vergessen!Die Zeitschrift Außerschulische Bildung interviewte in ihrer Ausgabe 3/2017 anlässlich von 100 Jahren Oktoberrevolution mit Michael Brie den Referenten für Theorie und Geschichte des Sozialismus am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Wir veröffentlichen hier den vollständigen Beitrag zur Oktoberrevolution und ihrer aktuellen Bedeutung.
Bericht von Tagung zu Revolution und Arbeitsverhältnissen
Anfang September 2017 fand in Linz die von der Rosa-Kuxemburg-Stiftung mitveranstaltete 53. Konferenz der ITH statt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen «Arbeitsbeziehungen und Revolutionen». Dietmar Lange verfasste darüber einen ausführlichen Bericht. Das Thema der nächsten ITH wird vom 6. - 8. September 2018 Selbstorganisation und Demokratie am Arbeitsplatz sein: Partizipation, ArbeiterInnenkontrolle und Selbstverwaltung in globaler Perspektive. Hier der Call für papers (PDF).

Mediathek
Stadtplan zur Bairischen Revolution und Räterepublik
Der Kurt-Eisner-Verein/die RLS beteiligte sich an der Produktion eines neuen Stadtplans von München, der historische Daten sowie eine Chronologie von Ereignissen aus der Bairischen Revolution und Räterepublik 1918/19 enthält. Die Karte kann hier heruntergeladen werden.
Oktoberrevolution im Radio Mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung hat das Radio Corax aus Halle eine Sendereihe zur Oktoberrevolution konzipiert. Mindestens sieben freie Radios in Leipzig, Hamburg, Berlin, Potsdam, Freiburg, Karlsruhe und Linz strahlen sie aus. Die gesammelten Beiträge und Interviews von Radio Corax sind hier dokumentiert.

Stafettenlesung zur «Ästhetik des Widerstands» ist online

Im Jahre 2016 wurde anlässlich des 100. Geburtstages von Peter Weiss eine Webseite erstellt. Unter dem «Titel Wer Weiss Widerstand» fand zugleich eine Stafettenlesung aus seinem Opus Magnum statt. Ein Jahrhundert in 54 Stunden: 100 Personen aus Politik und Politik trugen die gesamte 1000-seitige «Ästhetik des Widerstands» vor. Die Lesung ist nun online Abschnitt für Abschnitt nachzuhören.


Über den Tellerand
German Labor History Association (GLHA) gegründet
Mit der GLHA gründete sich kürzlich ein deutschsprachiges Netzwerk an allen Aspekten der Arbeits-, Arbeiter_innen- und Arbeiterbewegungsgeschichte Interessierter. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung ist institutionelles Mitglied. Aus ihrem Gesprächskreis Geschichte haben zudem Forscher/innen ihre persönliche Mitgliedschaft bestätigt. Weitere Mitglieder sind erwünscht. Informationen online

Jahrbuch für historische Kommunismusforschung im open access

Das JHK begründete Hermann Weber(†) als internationales Forum zur Erforschung des Kommunismus als eines europäischen und globalen Phänomens. In Form von Aufsätzen, Miszellen, biographischen Skizzen, Forschungsberichten und Dokumentationen präsentiert es einmal jährlich neueste Forschungsergebnisse. Herausgegeben wird es seit 2004 im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Ausgaben von 2005 bis 2015 sind nun online im Volltext frei zugänglich.

(Anti-)Faschismus in Politik und Zeitgeschichte 

Das weltweite Erstarken nationalistischer, autoritärer und gegen Minderheiten gerichteter Strömungen hat neues Interesse am (Anti-)Faschismus geweckt. Ab wann ist es gerechtfertigt, rechtsgerichtete Bewegungen und Regierungen als faschistisch zu bezeichnen? Wie real ist die Gefahr des Faschismus heute, wer sind seine Gegner? Die Bundeszentrale für politische Bildung wählte das Thema (Anti-)Faschismus zum Schwerpunkt ihres Heftes 42/43 „Aus Politik und Zeitgeschichte“, unter anderem mit Beiträgen von Cornelia Siebeck, Sven Reichardt und Volker Weiß.

Sozial.Geschichte Online kommentiert G20

Ausgabe 21 von Sozial.Geschichte Online ist erschienen. Sie enthält nicht nur Forschungsergebnisse beispielsweise über Wilhelm Reichs Rolle in der österreichischen Linken zwischen 1925 und 1930, die Fortführung der Debatte um Didier Eribons «Rückkehr nach Reims» und Erklärungsversuche zur gegenwärtigen Schwäche der Linken. Die Redaktion kommentiert zudem ausführlich die Ereignisse beim G20 Gipfel in Hamburg. Hier geht's zum Heft und hier zum Blog.




Historische Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung auf twitter
Seit über fünf Jahren ist die historische Bildungsarbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung auch auf twitter vertreten. Unter https://twitter.com/rls_history wird täglich getweetet.

Redaktion
Bernd Hüttner und Uwe Sonnenberg, Historisches Zentrum Demokratischer Sozialismus der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin,
bernd.huettner@rosalux.org, Telefon 030/44310-425 (Sonnenberg), Web: https://www.rosalux.de/themen/geschichte/

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